„Herzlich willkommen auf der Louis-Braille-Straße 6 in Dresden – Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen“ …so lautet das Motto des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V. vom 27. bis 28. Juni 2023.
Am Dienstag, den 27. Juni öffnen wir unser Haus für Besucherinnen und Besucher und freuen uns, Sie über unsere bewährten und neuen Beratungsangebote zu informieren, Ihnen einen Einblick in unsere neugestalteten Räumlichkeiten zu geben und mit Ihnen zu den zahlreichen Angeboten für Menschen mit Sehbeeinträchtigung ins Gespräch zu kommen.
Die hiesigen Angebote des BSVS e.V. im Überblick:
Landeshilfsmittelzentrum Dresden (LHZ)
Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust (BPA)
Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)
Neben spannenden Mitmachinseln, einer Hunde-Bar mit Leckerlis für Vierbeiner, Getränken und Snacks auf Spendenbasis, können Sie auch das alte Handwerk des Bürstenmachens durch die Bürstenwerkstatt des Blindenhilfswerks sowie Wissenswertes über die weit zurückreichende Tradition dieses Standortes kennenlernen. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann kommen Sie gern am 27. Juni 2023 zwischen 10 und 18 Uhr vorbei.
Am Mittwoch, den 28. Juni öffnen wir unsere Türen für geladene Gäste.
An beiden Tagen findet keine individuelle Hilfsmittelberatung statt. Auch telefonisch werden wir nur eingeschränkt erreichbar sein.
ACHTUNG: Am 21.06.2023 bleibt unser Ladengeschäft ab 12 Uhr wegen Außenveranstaltungen geschlossen!
Für die Beratungsstelle des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. – Landeshilfsmittelzentrum suchen wir zum 1. August 2023 für den Beratungsstandort Dresden eine/n engagierte/n
Hilfsmittelberater im Low Vision Bereich (m/w/d)
(Teilzeit/Vollzeit)
Ihre Aufgaben
Beratung von Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit zu optischen und elektronischen Hilfsmitteln, Kantenfilter und Beleuchtung
Feststellung des Hilfsmittelbedarfs für betroffene Menschen
Beratung zur Bewilligung von Hilfsmitteln bei Kostenträgern
Erstellung von Angeboten und den erforderlichen Unterlagen für die Antragstellung zur Hilfsmittelbewilligung, z.B. bei Krankenkassen
Hilfsmittelauslieferung und Durchführung von Einzelunterweisungen zur Handhabung von Hilfsmitteln
Durchführung von Sehfunktionsuntersuchungen
Dokumentation und statistische Erfassung von Beratungen
Kundenpflege
Beratung von Angehörigen
Netzwerkarbeit: extern (z.B. Kommunikation mit Herstellern, Vernetzung mit anderen Beratungsstellen) und intern innerhalb des Verbandes
Öffentlichkeitsarbeit , z.B. Betreuung von Messen, Beratung betroffener Menschen auf Veranstaltungen der Behindertenselbsthilfe, Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen
Organisation und Durchführung von Weiterbildungen
Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung von Telefonkonferenzen
Unsere Anforderungen
selbstständiges Arbeiten
Freude an der Arbeit mit älteren und beeinträchtigten Menschen
freundlicher und empathischer Umgang mit unseren Ratsuchenden
soziale Kompetenz
sehr gute Kommunikationsfähigkeit
Teamfähigkeit
Reisebereitschaft innerhalb Sachsen
PKW-Führerschein
Ihre Qualifikation
Augenoptikermeister/in, Optometrist/in oder Vergleichbares
Unser Angebot
Vergütung je nach Qualifikation
gezielte Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
ansprechendes Arbeitsumfeld
Abwechslungsreiche und eigenständig ausführbare Tätigkeit, die in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit in einem Beraterteam erfolgt
Bewerberinnen und Bewerber mit Teilhabeeinschränkung werden ausdrücklich ermutigt eine Bewerbung einzureichen. Sie werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bitte bewerben Sie sich mit für die Stelle passenden aussagekräftigen Unterlagen (Motivationsschreiben und Lebenslauf sowie Zeugnissen) bis zum 30. Juni 2023.
Die Bewerbung richten Sie bitte an:
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. – Landeshilfsmittelzentrum
Frau Meilert (vertraulich)
Louis-Braille-Str. 6
01099 Dresden
Oder per Mail in einem PDF-Dokument an: d.meilert@bsv-sachsen.de
Auch für die Landtagswahl in Sachsen am 01. September diesen Jahres hat das Landeshilfsmittelzentrum wieder in Zusammenarbeit mit dem BSVS e.V. und den sächsischen Wahlbehörden Informations-CD’s mit den Inhalten der Stimmzettel erstellt und diese bereits mit den Stimmzettelschablonen an Menschen mit Seheinschränkung und Blinde versendet. So ist es auch in diesem Jahr möglich, selbstständig und selbstbestimmt seine Wahl zu treffen.
Haben Sie Interesse an der Info-CD und einer Wahlschablone? Dann fordern Sie diese kostenfrei über die Koordinierungsstelle des BSVS e.V. an.
Für Briefwahlunterlagen wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Wahlamt.
Gerne möchten wir Sie zu unserer am 21. März stattfindenden LHZ-Sprechstunde zum Thema „Uhren“ einladen.
Unser umfangreiches Angebot umfasst verschiedenste Armband- und Tischuhren. Die unterschiedlichen Modelle orientieren sich an den Bedürfnissen der Betroffenen:
kontrastreiche Uhren für Sehbehinderte
kontrastreiche, sprechende Uhren für blinde und seheingeschränkte Menschen
sowie formschöne Tastuhren.
Sie können bei uns alle Uhren in die Hand nehmen und ausprobieren, sich auch mit anderen bei Kaffee und Gebäck austauschen, Fragen an unsere Hilfsmittelberaterinnen stellen oder von den Erfahrungen anderer Ratsuchender profitieren. Als besonderes Highlight möchten wir Ihnen die vom schweizerischen Blindenverband entwickelte Uhr „Acustica“ vorstellen. „Acustica“ sagt Ihnen Zeit und Datum in hervorragender Sprachqualität an. Oder erfahren Sie die Zeit über ein diskretes Vibrieren am Handgelenk. Es lassen sich auch Lautstärke und Geschwindigkeit der Ansage verändern.
Unsere Techniksprechstunde findet am 21. März 2018 um 15 Uhr in unserem Räumen (Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden) statt.
Bitte melden Sie sich zur besseren Planung an unter 0351 – 80 90 624 oder per Mail an lhz@bsv-sachsen.de.
In der aktuellen Ausgabe Nr. 03/2018 der Sichtweisen – dem Magazin des DBSV – hat sich unsere Hilfsmittelberaterin Katja Köhn im Servicebereich mit den Alternativen zu handelsüblichen Kalendern bei der Terminorganisation beschäftigt. Mit freundlicher Genehmigung des DBSV können wir Ihnen diesen Artikel wie folgt auch an dieser Stelle zur Verfügung stellen…
Termine Organisieren
Bei einer Vielzahl von Terminen fällt es manchmal schwer, den Überblick zu bewahren. Handelsübliche Kalender sind in der Regel für Menschen mit Seheinschränkungen nicht geeignet, um ihre Termine zu organisieren. Eine Hilfsmittelberaterin beschreibt alternative Möglichkeiten, um die Übersicht zu behalten.
Autor: Katja Köhn
Kalender in Großdruck
Wer über genügend Sehkraft verfügt, kann auf Kalender in Großdruck zurückgreifen. Sie werden von speziellen Verlagen oder Hilfsmittelanbietern angeboten, zum Teil gibt es sie auch im allgemeinen Handel zu kaufen. Bei diesen Modellen ist oft eine Kalenderwoche auf einem Blatt dargestellt. Daneben ist Platz für Notizen. Die Ziffernhöhe des jeweiligen Datums ist größer als bei üblichen Modellen. Die Kalender werden in unterschiedlichen Größen angeboten – vom Taschenkalender in Postkartengröße bis zum Wandkalender in DIN A3. Um die Notizen gut lesen zu können, ist es ratsam, sie mit dicken Faserstiften einzutragen. Dunkle Farben, am besten Schwarz, erhöhen den Kontrast auf dem weißen Kalenderblatt und verbessern die Lesbarkeit.
Etiketten-Lesegeräte
Je nach Sehvermögen kann der Platz im Großdruck-Kalender zu klein sein, um Termine aufzuschreiben oder um sie bei nachlassendem Sehvermögen nach längerer Zeit noch lesen zu können. In diesem Fall kann der Einsatz von Hilfsmitteln wie Etiketten-Lesegeräten sinnvoll sein. Etiketten-Lesegeräte, zum Beispiel „Pennytalks“ oder „Penfriend II“, gibt es bei verschiedenen Hilfsmittelanbietern. Sie ähneln im Aussehen einem dickeren Stift und ermöglichen es, aufgesprochene Informationen einem Etikett zuzuordnen. Auch Angehörige oder Freunde können die Aufsprachen durchführen. Mit Hilfe des Stiftes, dessen Spitze man auf das entsprechende Etikett hält, lassen sich die gesprochenen Notizen wieder abrufen. Die Spezial-Etiketten sind mehrmals verwendbar. Je nach Geräteausführung lassen sie sich löschen oder übersprechen.
Für die Organisation von Terminen wird ein Etikett auf das gewünschte Datum im Großdruck-Kalender geklebt. So lässt sich visuell kontrollieren, an welchem Tag Termine anstehen. Die Einzelheiten dazu, etwa Uhrzeit und Adresse, lassen sich mit Hilfe des Etiketten-Lesegerätes abrufen. Um sich einen noch besseren Überblick zu verschaffen, empfiehlt es sich, die Etiketten auf verschiedenfarbige Kärtchen zu kleben, bevor man sie im Kalender befestigt. So könnte man zum Beispiel grüne Kärtchen für Arztbesuche, rote für den Friseur und blaue für private Termine einsetzen.
Wer keinen Kalender mehr verwenden kann, kann das beschriebene System dennoch nutzen. Die Etiketten lassen sich auch in ein Notizbuch kleben, in dem pro Monat oder Woche ein Blatt genutzt wird. In diesem Fall ist es hilfreich, das Datum mit auf das Etikett zu sprechen.
Braille-Terminkalender
Menschen mit Braillekenntnissen können das beschriebene System in Kombination mit einem Terminkalender in Punktschrift verwenden. Bei Hilfsmittelanbietern und Verlagen gibt es unterschiedliche Terminkalender in Braille. Meist sind sie so aufgebaut: In einem Ordner ist ein Kalendarium für das gesamte Jahr eingeheftet. Jeder Monat hat eine Seite. Bei den meisten Modellen gibt es im Ordner leere Punktschriftblätter für eigene Notizen, die man zum entsprechenden Monat heften kann. Die Leerblätter lassen sich mit Schreibtafel oder Punktschriftmaschine beschriften.
Milestone 312 ACE
Will man nicht mit einem Braille- oder Großdruckkalender arbeiten, gibt es elektronische Hilfsmittel, die über integrierte Kalender verfügen. Dazu zählt der „Milestone 312 ACE“, ein kreditkartengroßes, digitales Abspiel- und Aufnahmegerät mit integriertem DAISY-Player. Sein Terminkalender lässt sich mit fünf Oberflächentasten bedienen. Vor allem die Datumswahl bedarf am Anfang etwas Übung. Mit der Tastatur wählt der Nutzer den gewünschten Tag, Monat und das Jahr aus. Die Auswahloptionen werden mittels Sprachausgabe angesagt. Nun kann entschieden werden, ob zum gewünschten Termin ein Piepton ertönen soll oder eine Sprachnachricht. Die Nachricht lässt sich relativ einfach aufsprechen. Zum festgelegten Termin ist dann zum Beispiel zu hören: „Donnerstag, 29. März, 17 Uhr, Zahnarzt.“
Der Terminkalender des „Milestones“ hat leider keine Erinnerungsfunktion. Eine Erinnerung muss als Extra-Termin festgelegt werden, zum Beispiel zwei Tage vorher. Das Gerät verfügt über die Möglichkeit der Terminvorschau. Man kann sich seine Termine, nach Datum oder Ereignis geordnet, ansagen lassen. Um den Kalender zu verwenden, ist ein Computer nicht zwangsläufig erforderlich. Zur Datensicherung und um andere nützliche Funktionen des Geräts zu nutzen, ist ein PC aber von Vorteil.
Plextalk Pocket Linio
Auch der „Plextalk Pocket Linio“, ein Abspiel- und Aufnahmegerät im Handy-Format mit WLAN-Zugang, hat einen Terminkalender. Er ist etwas komfortabler als der des „Milestones“. Auch hier erfolgt die Auswahl des Datums mit der Tastatur. Da das Gerät eine 10er-Tastatur hat, ähnlich dem Ziffernblock eines Telefons, ist die Eingabe etwas einfacher. Das Datum kann mit der Tastatur eingegeben oder mit Pfeiltasten gewählt werden. Der Text zum Termin kann aufgesprochen werden. Dieser Kalender verfügt über eine Erinnerungsfunktion. Es kann festgelegt werden, ob man mittels Piepton oder aufgenommener Sprachnachricht erinnert werden will. Auch in diesem Kalender können Anwender mit Hilfe der Tastatur abfragen, wann sie Termine haben.
Sowohl der „Milestone 312 ACE“ als auch der „Plextalk Pocket Linio“ sind zwar unabhängig vom Computer nutzbar, man sollte aber bedenken, dass man sich in das Bedienungskonzept eines relativ umfangreichen Gerätes einarbeiten muss. Hat man dies erfolgreich bewältigt, lassen sich weitere Funktionen wie DAISY-Player und Wecker gut nutzen. Beide Geräte werden von verschiedenen Hilfsmittelanbietern vertrieben und kosten etwa 500 Euro.
Digitale Hilfsmittel
Zur Verwaltung von Terminen können auch andere digitale Hilfsmittel verwendet werden. Am PC bietet das MS-Office-Programm „Outlook“ zahlreiche Optionen, um Termine zu speichern. Mit einem Screenreader lässt sich der Outlook-Kalender unkompliziert bedienen. Er verfügt unter anderem über Erinnerungsfunktionen. Außerdem kann man Termine an andere Nutzer versenden.
Auch Smartphones haben mittlerweile eine ausgefeilte Kalenderfunktion. Der iPhone-Kalender mit der Sprachausgabe „Voice-Over“ lässt sich beispielsweise gut bedienen. Dank Sprachassistentin „Siri“ ist es möglich, Termine per Spracheingabe anzulegen und abzurufen.
Diktiergerät
Um Termine aufzusprechen, kann auch ein Diktiergerät genutzt werden. Diese Variante ist hilfreich, wenn es schnell gehen soll, zum Beispiel an der Anmeldung beim Arzt. Zu Hause kann man den Termin dann in den Kalender eintragen. Für diese Nutzung als „Überbrückungsfunktion“ genügt bereits ein Diktiergerät mit geringer Speicher-Kapazität.
Wie man sich organisiert, hängt von der Anzahl der Termine sowie den individuellen Vorlieben und Möglichkeiten ab. Wenn man so viele Termine hat, dass man sie nicht alle im Gedächtnis behalten kann, ist der Einsatz von Terminkalendern, egal ob elektronisch oder in Papierform, bei der Planung und Organisation sinnvoll.
Katja Köhn ist Hilfsmittelberaterin beim Landeshilfsmittelzentrum des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen, Tel.: 03 51 / 80 90 624, E-Mail: k.koehn@bsv-sachsen.de
(Quelle: Sichtweisen 03/2018 – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes)