Praktikumsbericht

Ich bin Emily, 20 Jahre alt und absolviere eine Ausbildung zur Fachpraktikerin für Büromanagement.

Im Zeitraum von einem Monat habe ich ein Praktikum in der Verwaltungsabteilung vom Landesverband für Blinde und Sehbehinderte absolviert. Ziel war es, praktische Erfahrungen in der Büroorganisation und Verwaltung zu sammeln.

Zu meinen Aufgaben gehörten die Unterstützung bei der allgemeinen Büroorganisation, wie das Bearbeiten von Post und Dokumenten sowie die Pflege von Datenbanken. Darüber hinaus half ich bei der Terminplanung und konnte bei der Hilfsmittelberatung dabei sein.

Die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm, das Team war hilfsbereit und freundlich, was mir das Einleben und Arbeiten sehr erleichterte. Ich konnte viel über effiziente Büroabläufe und die Bedeutung guter Kommunikation lernen.

Abschließend hat mir das Praktikum wertvolle Einblicke in die Büroarbeit gegeben und meine Fähigkeiten in der Verwaltung gestärkt. Ich habe festgestellt, dass mir diese Arbeit sehr liegt und sehe in diesem Bereich auch eine berufliche Zukunft.

In meiner Freizeit produziere ich Musik, da ich Rapperin werden möchte. Wer Interesse an meinem Projekt hat, kann mich gerne per E-Mail kontaktieren: Emily.Knorbin@srhk.de.

Emily (Praktikantin im Landeshilfsmittelzentrum Dresden)

Unser Beratungsangebot Sehhilfen/Low Vision on Tour in Wien

Die Abteilung Sehhilfen/Low Vision des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V. war im Rahmen einer mehrtägigen Fachexkursion in Wien unterwegs. Die Reise verband Fortbildung, internationalen Austausch sowie kulturelle Highlights in der Hauptstadt Österreichs.

Fachlicher Austausch beim OHI Update 2025

Ein zentrales Ziel der Reise war der Besuch des OHI UPDATE 2025, der größten Fachmesse für Augenoptik und Hörakustik in Österreich. Unsere Optometristin und Leiterin der Abteilung Sehhilfen/Low Vision Sandra Schurig war nicht nur Teilnehmerin, sondern auch als Referentin geladen. In ihrem Vortrag stellte sie ein innovatives Verfahren zur Visualisierung hydrophober Bereiche in Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen mittels Sudan IV vor.

Neben einer Vielzahl an Fachvorträgen bot die Messe Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Optometrie. Besonders im Fokus stand das Thema progressive Myopie – eine fortschreitende Kurzsichtigkeit, die mit einem erhöhten Risiko für spätere Augenerkrankungen wie Netzhautablösungen einhergeht. Hersteller präsentierten verschiedene präventive Ansätze durch spezielle Brillengläser, Kontaktlinsen sowie messtechnische Überwachung, um die Entwicklung hoher Myopien im Erwachsenenalter zu verlangsamen.

Auch spezielle Brillenfassungen für Kinder oder Menschen mit besonderen Anforderungen – etwa bei Trisomie 21 – wurden vorgestellt.

Im Bereich Hörakustik überzeugten innovative Lösungen wie in Brillen integrierte Knochenleitungs-Hörgeräte, die besonders für Brillenträger mit mittelgradiger Hörminderung geeignet sind.

Der Fortbildungstag fand seinen feierlichen Abschluss bei der Branchenparty zum 10-jährigen Jubiläum des OHI UPDATE, inklusive Showprogramm und Networking-Möglichkeiten.

Internationaler Austausch mit Organisationen in Wien

Im Rahmen der Reise fand auch ein Besuch beim Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) sowie der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs statt.

Die Mitarbeiter unserer Abteilung wurden herzlich empfangen und erhielten einen umfangreichen Einblick in die Arbeit beider Organisationen, die ausschließlich spendenfinanziert sind. Besonders beeindruckend war die Vielfalt an Angeboten.

Der BSVÖ bietet mit rund 100 Mitarbeitenden ein breit gefächertes Angebot: neben Sozialberatung und einem umfangreichen Hilfsmittelverkauf zählen auch ein Dunkelraum zur Sensibilisierung sowie 17 angestellte blinde Masseure zum festen Bestandteil der Einrichtung. Ergänzt wird das Angebot durch vielfältige Freizeitaktivitäten wie Yoga, Chorgesang, Schachgruppen, Wanderungen und eine hauseigene Kegelbahn.

Ein besonderes Symbol fanden wir in der Spenderwand des BSVÖ: Plastiken geöffneter Hände mit Brailleschrift, die für Sehende nicht lesbar ist – ein umgekehrtes Sinnbild dafür, wie blinde Menschen oft mit anderen Sinnen „mehr sehen“ als Sehende.

Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs betreut rund 6.000 Mitglieder und bietet ein vielfältiges, kostenfreies Angebot. Dazu zählen unter anderem täglich stattfindende Seminare und Gruppenangebote – wie beispielsweise Theatergruppen, Sozialberatung oder Low Vision-Beratung. Ein sympathisches Aushängeschild der Organisation ist das Maskottchen „AUGust“: ein Maulwurf mit Sonnenbrille, Binde und Langstock.

Sightseeing in Wien: Kultur, Kulinarik und besondere Erlebnisse

Auch der kulturelle Genuss kam nicht zu kurz: Unsere Kolleginnen erkundeten Wien und ließen sich die typische Kulinarik der Stadt schmecken – vom Wiener Schnitzel über Sacher-Torte bis hin zu Kaiserschmarrn. Ein besonderes Highlight war der Sturm, ein noch nicht vollständig vergorener Jungwein, vergleichbar mit dem bei uns bekannten Federweißen, der aus den umliegenden Weinbaugebieten rund um Wien stammt.

Zu den barrierefrei erlebbaren Highlights zählten u. a.:

  • Stephansdom: Das Wiener Wahrzeichen lässt sich durch ein detailreiches Tastmodell erkunden.
  • Schloss Schönbrunn: Ein detailreiches Tastmodell am Eingang bietet einen guten Überblick über das weitläufige Gelände und erleichtert die Orientierung. Der Besuch war ein echtes Erlebnis – nicht zuletzt dank barrierefreier Audioguides und zahlreicher taktiler Elemente. So können Materialien wie Wandverkleidungen, Seide (verwendet für Polster, Gardinen und Wandbespannungen) sowie Stuckelemente vor Ort ertastet werden. Der Schlossgarten lädt darüber hinaus zu ausgedehnten Spaziergängen in historischer Kulisse ein.
  • Kammerkonzert in barocker Atmosphäre: Eine musikalische Zeitreise.
    Ein besonderes kulturelles Highlight war der Besuch eines klassischen Konzerts mit einem Kammerorchester und Operngesang. In einer rund einstündigen musikalischen Zeitreise präsentierten die Künstler einige der bekanntesten Werke von Mozart, Strauss & Co. Die Aufführung fand in einem reich verzierten, barocken Raum mit ausgezeichneter Akustik statt. Die private, beinahe intime Atmosphäre – der Saal bot nur Platz für eine kleine Anzahl von Besuchern – verlieh dem Erlebnis eine besondere Exklusivität und Nähe zur Musik.
  • Zentralfriedhof: Der zweitgrößte Friedhof Europas, beeindruckte nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch die Vielzahl an Ehrengräbern bedeutender Persönlichkeiten wie Mozart, Beethoven, Schubert, Falco oder Udo Jürgens. Entgegen dem mitunter verbreiteten Ruf der Wiener als eher zurückhaltend oder schroff, erlebten unsere Kolleginnen eine herzliche Geste: Ihre etwas planlose Orientierung auf dem weitläufigen Gelände blieb nicht unbemerkt – ein älterer Herr sprach sie freundlich an und bot spontan seine Hilfe an. Was als kurze Wegbeschreibung begann, entwickelte sich zu einer 90-minütigen, privaten Führung der besonderen Art. Der Mann stellte sich als ehemaliger Techniker des Friedhofs heraus, der dort über 50 Jahre gearbeitet hatte und jede Ecke, jedes Grab und jedes verborgene Detail kannte. Mit viel Leidenschaft und Fachwissen chauffierte er unsere Kolleginnen im Auto nicht nur zu den bekannten Ehrengräbern, sondern führte sie auch zu versteckten Orten – stets begleitet von spannenden Anekdoten und historischen Details: das erste Grab des Friedhofs, teils durch Bomben zerstörte Grabsteine auf dem jüdischen Teil, ein buddhistischer Friedhof, die Gräber der Weltkriege, Kleingartenanlagen die sich überraschend harmonisch in die Grünflächen einfügen und als architektonischer Höhepunkt die imposante Karl-Borromäus-Kirche mit ihrer atemberaubenden Kuppel, die wie ein nächtlicher Sternenhimmel erscheint – tatsächlich mit echtem Blattgold.  Auch die Unterkirche dieses Bauwerks konnte besichtigt werden. Diese spontane Führung war ein echtes Highlight der Reise – voller persönlicher Geschichten, fachlicher Hintergründe und besonderer Einblicke, die normalen Besuchergruppen meist verborgen bleiben. Aber auch ohne private Führung ist der Zentralfriedhof in Wien einen Besuch wert und lädt zu einem ausgiebigen Spaziergang ein.

Fazit

Der Besuch in Wien war für unser Team der Abteilung Sehhilfen/Low Vision ein voller Erfolg – fachlich wie menschlich. Der internationale Austausch, die vielen Impulse aus Forschung und Praxis sowie die barrierefreien kulturellen Angebote machen deutlich: Wien ist nicht nur eine Reise wert, sondern auch ein Vorbild für Inklusion und Vielfalt.

Sandra Schurig (Abteilungsleiterin Sehhilfen/Low Vision im LHZ Dresden)

Messe in Altenburg – Aktionstag 60+

Am 3. September fand in Altenburg unter dem Motto „Leben genießen, Vorsorge treffen, Unterstützung finden“ eine Messe (Aktionstag 60+) mit speziellen Angeboten für Seniorinnen und Senioren statt.

In einer großen Mehrzweckhalle präsentierten sich zahlreiche regionale Unternehmen, Vereine und Einrichtungen, deren Angebote und Dienstleistungen insbesondere für diese Zielgruppe von Interesse sind. Es gab unter anderem Stände zu den Themen betreutes Wohnen, Pflege, digitale Teilhabe, Kultur, hauswirtschaftliche Dienstleistungen, gesunde Ernährung, Reisen und Mode.

Das Landeshilfsmittelzentrum Dresden präsentierte sich gemeinsam mit der lokalen Selbsthilfegruppe, Blickpunkt Auge und einem Anbieter für elektronische Hilfsmittel. Wir haben viele interessante Gespräche geführt und die Menschen für das Thema „Sehen im Alter” sowie mögliche Hilfsmittel sensibilisiert.

Unser Fazit: Von einem solchen Aktionstag profitieren alle. Wenn in Ihrer Nähe eine solche Veranstaltung stattfindet, gehen Sie ruhig hin.

Anke Lehmann-Kaiser (Hilfsmittelberaterin Landeshilfsmittelzentrum Dresden)

Die Zukunft beginnt heute: Besuch der IFA 2025 in Berlin

Am 08. September hatte die Sehhilfen/Low Vision Abteilung des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. die Gelegenheit, die IFA 2025 (Imagine the Future) in Berlin zu besuchen – eine der weltweit führenden Messen für innovative Technologien.

Der Messebesuch zeigte eindrucksvoll: Künstliche Intelligenz und moderne Smart-Home-Systeme eröffnen bereits heute ganz neue Perspektiven für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit. Technik, die früher wie Science-Fiction klang, wird Realität – und macht den Alltag selbstbestimmter, sicherer und barrierefreier.

Smart Home – Intelligente Helfer im Alltag

Die neue Generation smarter Haushaltsgeräte lässt sich vollständig per Sprachsteuerung bedienen: Waschmaschinen, Herde, Kaffeemaschinen, Kühlschränke, Fernseher und mehr reagieren auf gesprochene Befehle und übernehmen viele Aufgaben automatisch.

Einige Highlights:

  • Waschmaschinen erkennen selbstständig Gewicht und Faserstruktur der Wäsche, wählen das passende Programm, dosieren das Waschmittel und beziehen es direkt aus dem Vorratskanister.
  • Saugroboter überwinden Hindernisse bis 6 cm Höhe, erkennen Objekte ab 1 cm Größe umfahren diese und melden ihre Position, reinigen selbstständig
  • Kühlschränke analysieren den Inhalt, passen Temperaturzonen für längere Haltbarkeit an, geben Rezeptvorschläge und fügen fehlende Produkte automatisch zur Einkaufsliste hinzu. Sie können sogar direkt mit dem Ofen kommunizieren und diesen passend zum gewählten Rezept vorheizen.

Blick in die Zukunft: Roboter als Begleiter und Helfer

Neben der rasanten Entwicklung im Smart-Home-Bereich beeindruckten auch die Fortschritte in der Robotik: In wenigen Jahren könnten Roboter nicht nur Pflegekräfte unterstützen, sondern auch alltägliche Aufgaben im Haushalt übernehmen.

Bereits heute gibt es Roboter, die Schach oder andere Spiele spielen – eine willkommene Abwechslung, gerade für alleinlebende Menschen ohne Angehörige oder im Pflegeheim.

Neue Themenreihe: Technik und KI im Alltag

In einer kommenden Themenreihe nehmen wir Sie mit in die Welt der technischen Innovationen – mit spannenden Einblicken, praktischen Tipps und einem Blick darauf, wie moderne Technologien den Alltag für Menschen mit Sehbehinderung erleichtern.

Freuen Sie sich auf neue Inhalte rund um Technik, KI und eine inklusive Zukunft.

Sandra Schurig (Abteilungsleiterin Sehhilfen/Low Vision im LHZ Dresden)

Gewinnspiel beim Projekt Do It

Anfang April diesen Jahres haben wir in einem Expertenaustauschraum das Projekt Do It! des Fördervereins „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ vorgestellt, welches kostenfreie und barrierefreie Online-Musikkurse für blinde und seheingeschränkte Menschen entwickelt.

Das Projekt veranstaltet im Moment ein Gewinnspiel, bei dem man eine Einzelstunde für einen Musikkurs gewinnen kann.

Gewinnspiel

Zeig uns, was du draufhast und gewinne eine kostenlose Online-Musikstunde mit einer Musikerin oder Musiker aus dem Do it! Projekt!

So geht’s:

  • Spiele oder singe ein Lied aus unseren Do it! Kursen deiner Wahl vor.
  • Schick uns ein Video oder ein Foto mit einer Audioaufnahme davon zu.

Teilnahmeschluss: 30.09.25, 23:59 Uhr

Preise:

  • 1.-3. Platz: Online-Privatstunde
  • 4.-6. Platz: Do it! Stoffbeutel mit Gitarrenmotiv

Hier geht es zur Teilnahme: Gewinne eine Einzelstunde Musikunterricht! Do It!

Diana Lorenz (Projektkoordination „Do it!“)